Es sind Bilder, die die Welt erklären, die eine eigene Welt abbilden. Jenseits von den erwähnten Bilderbüchern entspricht das gar nicht unseren Sehgewohnheiten. Wann sind Sie das letzte Mal in eine komplexe Bildwelt eingetaucht? Wenn nicht beim Bilderbuchgucken, dann vielleicht im Museum? Die Gemälde des niederländischen Malers Hieronymus Bosch sind wunderbare Wimmelbilder, die uns heute viel über das Leben und die Vorstellungswelt des 15. Jahrhunderts vermitteln.
Unsere Sehgewohnheiten heute sind eher von filmischen Bildern geprägt, Bildern, die sich rasch bewegen. Da bleibt keine Zeit zum selbstbestimmten eintauchen. Die Filmemacher bestimmen, was wir wann sehen, Augen und Gedanken folgen Kamerafahrten und Schnitten.
Natürlich gibt es nicht nur Filme. Begegnen wir zeitgenössischen Erklärbildern, sei es in Fachartikeln oder Präsentationen, so lassen sich diese meist auf einen Blick erfassen. Mag der dazu gehörende Text oder der mündliche Vortrag die Komplexität des Themas wiedergeben und detailreich ausführen, so sind die Illustrationen meist dazu da, Komplexität zu reduzieren.
Wie wäre es, das einmal umzudrehen? Kurzer, zusammenfassender Text nebst ausführender, detaillierter Bildwelt?